Presse

Rheinpfalz 2002 |

FLIESSENDE FARBEN
Der Deidesheimer Oliver Schaub malt Bilder in Action Painting-Manier – Präsentation in Neustadt

Satte, starke Farben leuchten von den mehrere Quadratmeter großen Spanplatten und Leinwänden, die an der Garagenwand lehnen. Eine rotgelb schraffierte Hand ist da zu erkennen – und bunte Kreise und Spritzer auf schwarzem oder blauem Grund. Formen fließen ineinander, überlagern und ergänzen sich. „Das ist für mich moderne Malerei“, präsentiert der Deidesheimer Oliver Schaub stolz einige seiner Werke.
Modern sind daran nicht zuletzt die Materialien: Hochglanzlacke und Silberspray. „Ich mag den Glanzeffekt und die Verarbeitungsweise von Lacken“, sagt der 33-jährige und beschreibt, wie seine Bilder entstehen: Die Ideen kämen ihm meistens auf der Couch. Umgesetzt werden sie dann in der Garage seines Vaters in Deidesheim. Dass der Garagenboden dort leicht abschüssig ist, stört nicht. „Ich lasse die Farben ineinander laufen oder tropfe, spritze und schütte sie aufs Bild.“ Die Technik erinnert entfernt an das amerikanische action-painting à la Jackson Pollock, doch die Vorgehensweise unterscheidet sich stark. Denn Schaub überlässt sich nicht willenlos dem künstlerischen Schaffensprozess, sondern orientiert sich stets konsequent an einem Thema: „Ich habe eine Idee im Kopf und platziere die Farben gezielt auf dem Bild“, sagt er.
Seine Begeisterung für Malerei entdeckte Schaub schon in der Jugend. Damals begann er, mit Mattlacken zu experimentieren und beschäftigte sich zunächst mit Frauenportraits. Unterstützt wurde er dabei von dem Neustadter Gürzel Sahin, der ihm Farben zahlte und Aufträge gab. „Einmal wollte er, dass ich ihm einen lila Buddha male. Den hat er sich dann übers Bett gehängt“, erinnert sich Schaub an die Anfänge.
Heute sind zahlreiche Bilder von ihm in der Region im Umlauf – aktuell zu sehen etwa in Neustadt im „Bistro am Markt“ und im Friseursalon Schneider. Hauptberuflich ist Schaub übrigens – ganz pfalztypisch – in der Weinbranche tätig, und die Verbindung von Gastronomie und Kunst ist ihm ein besonderes Anliegen. Eng verknüpft damit ist auch sein großer Traum: „Ich will schon seit zehn Jahren nach New York, denn New York ist ein Schmelztiegel, da wird es nie langweilig!“ Sich am Big Apple, in Manhattan, vielleicht sogar beruflich etablieren mit einer Mischung aus Gastronomie und Kunst, das wäre für Schaub das Größte!